6/7 Jahrhundert:
Bei der Landnahme durch die Franken, einem germanischen Volksstamm, entsteht im Odenbachtal, etwa dort wo der damalige Hahnenbach und heutige Nußbach in den Odenbach mündet die fränkische Siedlung „Hundheim am Steg“.
um 980:
Ein Franke namens „Richbaldes“ baut etwa ein Kilometer nordwestlich von Hundheim am Steg eine Kirche. Um diese Kirche bildet sich mit der Zeit eine neue Siedlung, die sich ursprünglich nach dem Erbauer der Kirche „Richbaldeskirchen“ benennt. Diese erste Kirche war vermutlich ein Holzbau, der im 10/11. Jahrhundert durch einen Massivbau ersetzt wird. Diese Kirche wird erstmals 1222 im Seelbuch der Abtei Prüm als „Kirche mit Leichenhof“ erwähnt.
1181:
Nach Michael Frey`s „Beschreibung des Rheinkreises“ soll in dieser Zeit die Tiefburg entstanden sein. Diese Niederungsburg gehörte als Lehen des Klosters Prüm in der Eifel den Herren von Bolanden. Als erste Burgmannen sind Meffried von Reipoltskirchen (um 1196) und Jakob Boos zu Reipoltskirchen (1209) bekannt. Im Erbgang an die Herren von Hohenfels gekommen, wurde die 1276 erstmals genannte Burg mit Heinrich von Hohenfels, Herr von Reipoltskirchen ab 1297 Sitz der von ihm begründeten Nebenlinie.
1190:
Erstmals wird Reipoltskirchen in einem Güterverzeichnis des Grafen „Werner von Bolant“ erwähnt, dessen Stammburg in Bolanden am Donnersberg stand. Er war ein Dienstmann Kaiser Barbarossas und einer der reichsten Ritter seiner Zeit.
1194/98:
Erwähnung eines „Meffridus de Ripoldeskirchen“ im Lehensbuch der Herren von Bolanden.
1297:
Als erster Ritter von Reipoltskirchen erscheint Heinrich von Hohenfels und Reipoltskirchen, der 1329 verstarb und in einer Klosterkirche Sion in Otterberg begraben wurde. Im gleichen Jahr verkaufte Graf Heinrich den Hof Urbach (Ausbacherhof) an seinen Oheim, den Grafen von Zweibrücken. Ersterwähnung der Burg. In Reipoltskirchen hat mit Heinrich von Hohenfels eine Seitenlinie der Herren von Bolanden ihren Sitz genommen, die sich nach ihren Stammburgen bald schon Herren von Hohenfels-Reipoltskirchen nennen.
1304:
Graf Heinrich kauft von dem Edelknecht Johann von Metz die Orte Finkenbach und Breitenborn (Gersweiler) mit dem Patronatsrecht der dortigen Kirche.
1350:
Die Hohenfelser kommen nach Reipoltskirchen, nachdem ihre Stammburg am Donnersberg zerstört wurde. Diese Burg durfte nicht mehr aufgebaut werden, nachdem sich Hohenfelser als Raubritter und Wegelagerer betätigt hatten.
1401:
Die Pfarrei Reipoltskirchen gehört zum Landkapitel Münsterappel.
ca. 1500:
Durch Heirat erwerben die Hohenfels-Reipoltskirchener Anteile an den lothringischen Grafschaften Forbach und Rixingen.
1548:
Einführung der Reformation im Herrschaftsgebiet Reipoltskirchen, Rixingen und Forbach durch den Grafen Philipp von Leiningen-Westerburg. Das benachbarte Herzogtum Zweibrücken hatte bereits 1546 den neuen Glauben angenommen.
1553:
Johann von Reipoltskirchen tauscht mit dem Wild- und Rheingrafen Philipp Franz von Daun das Dorf Hochstätten und erhält dafür die Orte Nußbach und Schönborn, sowie Rudolfskirchen zur Hälfte, ausserdem den Pfalz-Zweibrückischen Ort Seelen und die Rechte auf die „Hundheimer Hufe“ zugesprochen.
zwischen 1560 und 1570:
Einführung der Reformation in der Herrschaft Reipoltskirchen, vermutlich durch Graf Johann II von Hohenfels-Reipoltskirchen (1538-1568), einem Waffengefährten des Franz von Sickingen.
1600:
Es wird ein protestantischer Pfarrer namens „Schmidtmann“ erwähnt, womit bestätigt wird, daß Reipoltskirchen bereits reformiert war.
1602:
Johann III von Hohenfels-Reipoltskirchen stirbt in Forbach als Letzter seines Geschlechts (Reichsministerialengeschlecht der Herren von Bolanden). Alleinerbin ist die Gräfin Amalia zu Leiningen-Westerburg, geborene Gräfin zu Falkenstein. Die Anteile an den Grafschaften Forbach und Rixingen gehen verloren
1608:
Die Gräfin Amalia stirbt am 25. Oktober im Alter von 62 Jahren und wird in der Kirche von Reipoltskirchen beigesetzt. Ein kunstvoll gearbeitetes Grabmal befindet sich in der Sakristei. Durch ihre Testamentsbestimmung erben die beiden Söhne ihrer Schwester Sydonia, Johann Casimir und Steino den Besitz. Steino von Löwenhaupts Tochter Elisabeth Amalie heiratet den Grafen Philipp von Manderscheid, womit das Geschlecht Manderscheid Besitzrechte an Reipoltskirchen erhält.
1618:
Der 30-jährige Krieg bricht aus. Am Ende des Krieges ist das ganze Land verwüstet und fast menschenleer.
1628:
Infolge Fehlens männlicher Nachkommen und durch Heirat wird Reipoltskirchen eine Erbgemeinschaft, auch Ganerbschaft genannt. Die Herren von Manderscheid-Keil und die Grafen von Löwenhaupt-Rasburg gelangen auf dem Erbweg in den Besitz der Reipoltskircher Anteile und verwalten die Reichsherrschaft hinfort als eine Gemeinherrschaft (Kondominium). Die Grafen Johann Casimir und Steino von Löwenhaupt führen ihr Geschlecht auf schwedische Wurzeln zurück. Noch heute blüht die Dynastie derer von Lewenhaupt in Schweden.
1631:
Mitten im 30jährigen Krieg, an Michaelis (29. September) 1631, wird vermutlich der später weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Tiermaler Johann Heinrich Roos in Reipoltskirchen getauft. Ob der von Zeitgenossen so genannte „Raffael unter den Voiehmalern“ auch hier geboren wurde, ist nicht ganz sicher, jedoch spricht einiges dafür. In seinen 1656 in St. Goar ausgestellten Heiratsakt heißt es jedenfalls, er sei „von Reuppelskirchen in der Pfalz bürttig“.
1631:
Am 29. September wird Johann Heinrich Roos hier geboren. Er wird der bedeutenste Tiermaler seiner Zeit. Er stirbt am 02. Oktober 1685 in Frankfurt.
1662:
Erwähnt wird ein Johannes Völker als lutherischer Pfarrer, der gleichzeitig auch Pfarrer in Finkenbach ist, das zur Herrschaft Reipoltskirchen gehört.
1670:
Streit um Kurmainz wegen der Lehensrechte in den rheinhessischen Orten Marienborn, Mommenheim und Lörzweiler, die zu Reipoltskirchen gehören.
1681-1697:
Französische Saarprovinz.
1683-1718:
Das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken kommt durch Erbfall an das königliche – schwedische Haus.
1697-1718:
Schwedische Administration.
1720:
Die Kirche ist simultan, wird also von beiden Konfessionen benutzt. Als protestantischer Pfarrer wird Johann Jakob Böhmer genannt. Der katholische Gottesdienst wird von dem Franziskanerpater Hermann Vollmer aus Mannheim gehalten.
1722:
Reichsgraf von Hillesheim kauft ein Viertel der Reichsherrschaft Reipoltskirchen von den Grafen von Löwenhaupt. Dieser Kauf wird vom reichskammergericht rückgängig gemacht. Die tatsächliche Rückgabe erfolgt erst 1754.
1730:
1. Durch Kauf erwirbt der Graf von Hillesheim die Hälfte des Besitzes der Grafen von Manderscheid an der Herrschaft Reipoltskirchen. Die Hillesheimer behalten ihren Anteil bis zur französischen Revolution. Die Besitzergreifung findet noch nach altüberliefertem Ritual statt: Mit Herausschneiden eines Spans an Tor und Türen der Burg. Die Hillesheimer residieren aber in ihrem Palais am kurpfälzischen Hof in der Residenzstadt Mannheim.
2. Die kirchlichen Verhältnisse werden durch den Grafen von Hillesheim neu geregelt. Im Ort Reipoltskirchen wird eine katholische Pfarrei eingerichtet und dem Erzbistum Mainz unterstellt. Protestantisch ? lutherische Pfarreien werden in den Orten Finkenbach, Rathskirchen und Rudolphskirchen installiert.
1736:
Auf Betreiben der Gräfin von Hillesheim wird das erste Pfarrhaus zwischen Kirche und Schule eingerichtet. Dazu wird von der Gräfin das Holz gestiftet und eine Collekte im gesamten Herrschaftsbereich erlaubt.
1748:
Graf Willhelm von Hillesheim stirbt am 11. Oktober in Reipoltskirchen.
1754:
Nach dem Tode des Grafen erfolgt eine umfassende Regelung über die Gemeinherrschaft zwischen Löwenhaupt und Hillesheim. Dieser Hauptvertrag wird am 21. März vom Kaiser bestätigt.
1755:
Der Schlossturm wird durch die gemeinsamen Besitzer Hillesheim und Löwenhaupt repariert und ausgebessert.
1759:
Reipoltskirchen gehört kirchlich zum Glan Landkapitel. Dieses wird von Dechant A. Lehmann, Pfarrer in Reichenbach, verwaltet.
1761:
Streitigkeiten mit dem Herzogtum Zweibrücken wegen Zehnten, Fronden, Naturallasten, Steuerlasten und dem Wildfangrecht. Obwohl Reipoltskirchen auf seine Beschwerde beim Reichkammergericht in Wetzlar Recht bekommt, macht das große Herzogtum mit dem Zwergstaat Reipoltskirchen was es will.
1763:
Am 28. November verkauft Löwenhaupt seinen Anteil von Reipoltskirchen dem Reichsgrafen Philipp Andreas Ellrodt für 140.000 Gulden. Diesem Verkauf wurde in einem Aktenstück eine genaue Beschreibung der Herrschaft Reipoltskirchen vorangestellt. Darin heißt es unter anderem: Die Reichsherrschaft Reipoltskirchen steht mit dem hochgräflichen Haus von Hillesheim in gleicher Gemeinschaft, liegt zwischen den hochfürstlich – zweibrückischen und kurfürstlich – pfälzischen Ländern und hat ihr eigenes, meistensteils in einem Reich fortgehendes Territorium.
1767:
Am 1. Januar stirbt Graf Philipp von Ellrodt.
1773:
Pfalz – Zweibrücken muß nach einer Entscheidung des Wiener Hofgerichts seine Reipoltskircher Erwerbung auf Betreiben der Gräfin von Hillesheim an Graf Ellrodt’s Witwe zurückgeben, da Verwandte von Ellrodt hintergangen wurden und auf Einspruch der Gräfin von Hillesheim wegen Einmischung in ihre Hoheitsrechte rückgängig gemacht wird. Sie weist außerdem auf ihre Vorkaufsrechte hin. Die Rückgabe erfolgt erst 1779.
1777:
Die Fürstin Karoline von Isenburg lässt durch den Freiherrn Ludwig von Esebeck (Herr des Schlossgutes Ingweiler) den Ellrodt’schen Anteil an Reipoltskirchen kaufen. Sie verständigt sich mit der Mitbesitzerin von Hillesheim. Dieser Kaufvertrag wird vom Kurfürsten Karl Theodor am 1. Februar 1778 genehmigt. Damit endete der Ellrodt’schen Besitz. Während der Ellrodt’schen Herrschaftszeit wurden einige protestantische Familien aus Frankreich (Hugenotten) hierorts aufgenommen.
1778:
Die Besitzer von Hillesheim und von Isenburg übernehmen die 1754 getroffene Regelung über die Gemeinherrschaft zwischen Löwenhaupt und Hillesheim.
1779:
Die Fürstin von Isenburg, illegitime Tochter des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz kauft die Orte Berzweiler, Seelen sowie die zweite Hälfte von Rudolphskirchen und Niederkirchen.
1782:
Verpachtung von 280 Morgen der Schoßgrundstücke und ebensoviel aus der Hillesheimer Hälfte an Gemeinsmänner, den Amtmann Heinrich Siegfried Löffler und andere.
1785:
Reichsgraf Ernst Gottfried, Freiherr von Reipoltskirchen und Hillesheim stirbt am 9. Mai unverheiratet. Seine erben sind seine beiden Schwestern, die Gräfin Charlotte von Hillesheim, ebenfalls unverheiratet und die Gräfin Elisabeth Auguste von Hillesheim, verheiratet mit einem Grafen von Spee. Damit sind nun drei Frauen im Besitz des Kondominiums. Es sind dies die beiden Schwestern von Hillesheim und die Fürstin Kaoline von Isenburg.
1791:
Der Landbesitz der Fürstin von Isenburg geht als Erbbestand auf drei Generationen von Peter Laubenstein auf Altenbaumburg über.
1793:
Am 3. März rücken französische Revolutionstruppen in Reipoltskirchen ein. Am 24. April berichtet der Isenburger Amtmann Wilh. Stern an die Fürstliche Güteradministration in Mannheim, dass die Franzosen von den Untertanen den Schwur auf die Freiheit und Gleichheit erpressten.
1797:
Durch die Einführung der französischen Verwaltung wird der Glan Grenzfluß und es entsteht das Department „Donnersberg“, Kanton Lauterecken, Mairie (Bürgermeisteramt) Odenbach, wozu auch Reipoltskirchen gehört. Der erste französische Generalkommissär Rudler aus dem Elsaß tritt am 4. September sein Amt an.
1798:
Der Feudalismus wird mit der Gesetzesverkündung durch Kommisär Rudler abgeschafft. Damit verschwinden alle Abgaben, Frondienste und zehnten gegenüber den früheren Grundherren und der Kirche in der Pfalz. Ab 26. Mai werden die in Frankreich gültigen Bestimmungen der Direktorialverfassung eingeführt.
1799:
Am 16. Juni werden alle herrschaftlichen und kirchlichen Besitzungen als Nationaleigentum des neuen Staates erklärt. Nachdem das Schloß nun leer steht, nisten sich dort arme Leute ein, andere benutzen es als Steinbruch.
1800:
Bildung des Einnehmereibezirkes Odenbach, wozu auch Reipoltskirchen gehört.
1801:
Am 9. Februar wird der Friede von Luneville geschlossen. Danach muß Deutschland sein ganzes linksrheinisches Gebiet an Frankreich abgeben.
1803:
Durch die Neueinteilung der Pfarreien kommt Reipoltskirchen zum Dekanat Kaiserslautern.
1805/08:
Am 20. März findet die erste Versteigerung der ehemaligen herrschaftlichen Anwesen statt. Weitere folgten am 30. November und 29. Dezember 1808 sowie am 29. April 1813. Als Steigerer werden genannt: Seligmann, Felsenthal, Grünebaum und Jean Bacher aus Hefersweiler. Die Gebäude – Zehntscheune nebst Stallungen, das Isenburger Forsthaus und das Amtshaus – werden als „Steinbruch“ genutzt und im Verlauf des 19. Jahrhunderts größtenteils abgetragen. Im und um den erhalten gebliebenen mittelalterlichen Wehrturm entsteht eine kleinteilige Bebauung. Es siedeln sich Kleinbauern- und Handwerkerfamillien aus der sozialen Unterschicht an, so dass man im Dorf zeitweise vom „Schloss mit den Bettelleuten“ spricht. Der einstige Wassergraben wird trockengelegt und als Gartenland genutzt.
1808:
In Reipoltskirchen ist eine kleine jüdische Gemeinde von 10 Familien ansässig, die zusammen 56 Personen zählt. Sie bildete sich wohl im 18. Jahrhundert unter den vergleichsweise liberalen Ansiedlungsbedingungen, wie sie in kleineren Reichsherrschaften üblich waren. Besonders zu erwähnen ist hier die Familie Grünebaum, aus deren Mitte der langjährige pfälzische Bezirksrabbiner (1836-1893) und Gelehrte Dr. Elias Grünebaum stammte.
1809:
Reipoltskirchen kommt zur Mairie (Bürgermeisteramt) Becherbach.
1816:
Am 1. Mai kommt Reipoltskirchen wie die ganze Pfalz zum Königreich Bayern, gehört zum Bürgermeisteramt Becherbach, Kanton Lauterecken. Landkreis Kaiserslautern.
Um 1830:
Der Maler Peter Gayer fertigt eine Sepia-Zeichnung der Burgruine an, die uns den damaligen Bauzustand detailgetreu wiedergibt: Es ist die früheste überlieferte Ansicht der Wasserburg. Das zweistöckige Amtshaus ist schon teilweise zusammengefallen. Vom Haupttor mit der Zugbrücke ist nichts mehr zu sehen.
1836:
Oberhalb der Kirche wird ein Schulhaus gebaut.
1845:
Im Urkataster der Gemeinde Reipoltskirchen wird die Burg als Privatbesitz erwähnt: „Der ehemalige Schlossturm, bestehend in einem Wohnzimmer, Keller, Stall und Hofraum“.
1847/48:
Die Kirche wird wegen Baufälligkeit abgerissen und eine neue gebaut. Infolge Geldmangels muß auf einen Turm und eine Sakristei verzichtet werden. Die neue Kirche wird am 8. August 1849 eingeweiht.
1858:
Die Kirche wird mit einer Orgel ausgestattet.
1876/1880:
Die Kirche ist infolge mangelhafter Bauausführung erneut baufällig und muß 1876 geschlossen werden. Am 11. Juli 1878 findet die Grundsteinlegung für die heutige Kirche statt. Die Einweihung erfolgt am 17. Juni 1880.Gleichzeitig wird das veraltete Pfarrhaus durch das heutige ersetzt.
1883:
Inbetriebnahme der Lautertalbahn.
1884:
Die Zehntscheune (47 Meter lang und 24 Meter breit) auf der Insel der ehemaligen Vorburg, gleich hinter der Brücke rechts, wird abgerissen.
1891:
Zum 70. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern am 12. März wird eine Dorflinde gepflanzt.
1894:
Errichtung eines Dienstgebäudes (Forsthaus) für das Forstrevier Reipoltskirchen.
um 1895:
Der Ausbach wird im Ortsbereich vom Distrikt kanalisiert und mittels eines gemauerten Kanals unter die Hauptstrasse verlegt.
1895:
Reipoltskirchen wird aus der Bürgermeisterei Becherbach entlassen und erhält ein eigenes Bürgermeisteramt.
1896:
Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Odernheim – Lauterecken.
1899:
Aufstellung des Steinkreuzes auf dem Freidhof durch die kath. Kirchengemeinde.
1907/08:
Das Schulgebäude von 1836, in dem sich auch die Lehrerwohnungen befinden, ist veraltet und zu klein. Es wird daher zur Unterbringung der erforderlichen Schulräume ein Neubau beschlossen. Gleichzeitig werden die alten Schulesäle in Wohnraum umgebaut und den Lehrerwohnungen zugeschlagen. Auf dem Gemeindegrundstück in der Gewanne „Hirtengarten“ wird ein für diese Zeit typischer Schulhausbau in Sandsteinausführung errichtet, ein viergeschossiger Bau, in dem im Erdgeschoß die protestantische Schule und in dem kleinen Nebenraum das Bürgermeisteramt untergebracht wurden. Im 1. Stock befand sich die katholische Schule und ein Ablage- und Archivraum für das Gemeindebüro. Im Dachgeschoß wird ein Glockenstuhl mit kleiner Glocke und Turm installiert. Den Protestanten wird die Mitbenützung der Schulglocke für ihre Kultuszwecke erlaubt und für den prot. Gottesdienst der obere Schulsaal zur Verfügung gestellt.
1918-1920:
Erwerb des Eckgrundstückes gegenüber der Kirche (frühere Handlung Kailitz), zur Einrichtung einer Schwesternstation. Gleichzeitig wird der „Elisabethen – Krankenpflegeverein“ gegründet. Nach Umbau wird am 10. Oktober 1920 die Schwesternstation eröffnet. Im Januar 1921 wird eine Mädchen – Handarbeitsschule eingerichtet. 1927 wird das Schwesternhaus durch Anbau und Aufstockung erweitert und 1974/75 total renoviert mit Einbau einer Zentralheizung. In dem angebauten Pfarrsaal wird 1945 ein Kindergarten eröffnet.
1921:
Für die Kriegsopfer wird durch den Männergesangverein ein Denkmal errichtet, das 1929 von der gemeinde übernommen wird.
1923:
Durch die Inflation im Lande verliert das Geld immer mehr und immer schneller an Wert. Ein 6-Pfund-Brot kostet beispielsweise am 1. November 1923 mehr als 18 Milliarden Mark.
1923:
Die in der Pfalz existierende Separatistenbewegung für den Anschluß der Pfalz an Frankreich operiert auch unter Gewaltanwendung. So fielen sie mit 30 Mann am 6. November in Reipoltskirchen ein.
1924:
Reipoltskirchen wird an das elektrische Lichtnetz der Pfalzwerke AG angeschlossen.
1927:
Mit Regierungsentschließung des Staatsministeriums des Innern in München vom 4. Februar wird der Gemeinde Reipoltskirchen gestattet, das Wappen ihrer früheren Herrschaft Hohenfels – Reipoltskirchen zu führen, das wie folgt beschrieben ist:“Im geteilten Wappenschild oben ein silbernes Rad in blau, und unten in Grün ein gestürzter Anker, begleitet von zehn silbernen Schindeln.“
1928:
Die Gemeinde baut eine Wasserleitung. Ausführender Unternehmer ist die Baufirma Peter Blaumeyer aus St. Wendel. Die Einweihung erfolgte am 14. Oktober.
1935:
Das Amt für Denkmalpflege lässt Maßnahmen zur Erhaltung des Turms durchführen. Die Sträucher, die mittlerweile auf der Turmplattform wuchsen, werden beseitigt. Auf die obere Decke des Turms wird eine Betonschicht gelegt und die Fugen ausgegossen.
1945:
Am 19 März marschieren die Amerikaner in Reipoltskirchen ein. Als Bürgermeister wird der Mühlenbesitzer Fritz Condè eingesetzt.
1946:
Am 15. September finden die ersten Gemeinderatswahlen nach dem Kriege statt. Bürgermeister wird Alois Moog.
1947:
Am 18. Mai wird durch Volksabstimmung der Verfassungsentwurf der Landesversammlung für das Land Rheinland – Pfalz aufgenommen. Gleichzeitig wird der erste Landtag für Rheinland – Pfalz gewählt.
1951:
Im Juli wird die von der Gemeinde beschaffte Kirchenturmuhr montiert.
1952:
Am 22. Juni werden die neuen Kirchturmglocken eingeweiht.
1953:
Am 5. Juli wird das neue Steinkreuz, rechts neben dem Eingang zum Kirchenvorhof, eingeweiht.
1953/54:
Erweiterung des Friedhofes. Die erste Beerdigung findet am 3. Februar 1954 statt.
1957:
Das örtliche Stromnetz wird an die Pfalzwerke AG verkauft.
1963/64:
Zur Sicherstellung der Wasserversorgung werden in den „Mühlwiesen“ zwei Tiefbohrungen (40 und 26 Meter) niedergebracht, ein Pumpenhaus mit Filteranlage gebaut und „Hinterstauch/Kipp“ ein Hochbehälter mit 150 Kubikmeter Fassungsvermögen errichtet.
1968:
Genehmigung des Gesamtbebauungsplans. Die bauliche Erweiterung an der Ausbacherstr. hatte bereits 1966 begonnen.
1969:
Verrohrung des Ausbaches im Ortsbereich, nachdem der gemauerte Kanal durch ein Unwetter teilweise zerstört wurde.
1968/69:
Die Ortsverbindungswege zum Karlshof und zum Ausbacherhof werden zu Kreisstrassen (K41 und K42) aufgestockt und ausgebaut.
1970/71:
Anbau der Festhalle an das ehem. Schulhaus. Die seitliche Erweiterung erfolgte 1984. Der Vorbau eines neuen Eingangs wird 1992 vorgenommen. Der Hofbereich wird 1992/93 gepflastert. Die Halle wird nach dem hier geborenen Tiermaler „Johann-Heinrich Roos“ benannt.
1971:
Im Zuge der Verwaltungsreform kommt Reipoltskirchen zur Verbandsgemeinde Wolfstein. Die dazu ergangene Funktionalreform bestimmt, dass das Schulwesen, die Wasserversorgung und die Kanalisation auf die Verbandsgemeinden übergehen. Die Wasserversorgung erfolgte ab Juli 1983 über den Westpfalzverband in Weilerbach.
1973/74:
Bau der Friedhofshalle.
1977/78:
Anlegung eines Kinderspielplatzes mit Bolzplatz.
1978:
Nach Zufüllung des Mühlgrabens (1963/64) wird die Kegelbahnstr. ausgebaut und verbreitert.
1978/79:
Nachdem das Stauwerk (Wasserfall) 1963/64 beseitigt und der Bachlauf verlegt worden waren, wird nun der Kerweplatz angelegt und asphaltiert.
1979/80:
Die Gemeinde wird kanalisiert und an die Gemeinschaftskläranlage „Odenbachtal“ angeschlossen.
1980:
Nach Genehmigung des Bebauungsplanes „In den Leimenäckern“ und Durchführung der Erschließung wird 1986 mit der Bebauung begonnen.
1982/83:
Die Burganlage wird vom Landkreis übernommen und unter Denkmalschutz gestellt. Gleichzeitig werden die früheren Wohnhäuser Weber Franz und Süß Franz erworben. Das Haus Klein – Weißmann wird 1988 vom Landkreis angekauft. Bis 1988 werden vom Kreis erhebliche Investitionen getätigt und auch mehrere private Wohnhäuser im Burgareal erworben. Bereits 1980 wurden vom Landkreis erste Sicherungsmaßnahmen an den damals bestehenden Gebäuden vorgenommen.
1983:
Auch das ehemalige Schulhaus in der Hirtenstr. wird unter Denkmalschutz gestellt.
1984:
Seitliche Erweiterung der Johann – Heinrich – Roos – Halle (Anbau von Abstellräumen, neuen Toiletten und Duschen).
1986:
Stilllegung der Glantalbahn.
1988:
Anlegung eines Parkplatzes am Friedhof.
1989/90:
In der Dorfmitte wird ein Marktplatz mit Brunnen und Bushaltestelle mit Wartehalle geschaffen.
1992:
Vorbau eines neuen Eingangs an der Johann – Heinrich – Roos – Halle.
1996:
Teilweise Wiederherstellung des Burggrabens durch den Landkreis Kusel.
1998:
Am 21. März wird die fast vollständig abgestorbene Dorflinde gefällt und im Jubiläumsjahr zu 800-Jahre Reipoltskirchen durch eine Neupflanzung ersetzt.
1998:
Jubiläumsfeier mit dem 1. Mittelaltermarkt zu 800-Jahre Reipoltskirchen am 19/20/21. Juni.
1999: Frau Elisabeth Schultz wird in den Ortsgemeinderat berufen. Der Bürgermeister Heß Karl hebt bei der Verpflichtung besonders hervor, dass dies die erste Frau im Gemeinderat seit Bestehen der Ortsgemeinde ist.
1999: Am 2. November wird im Neubaugebiet Leimenäcker,
mit einem Flammenfest, die Erdgasversorgung in Betrieb genommen.
2000: Auf dem Gelände des früheren Pfarrgarten, hinter dem Marktplatz mit Brunnen, soll ein Dorf- und Kinderspielplatz entstehen. Die Planung und Gestaltung wird begonnen.
2001: Im Dezember findet der 1. Weihnachtsmarkt auf dem Platz vor der Feuerwehrhalle, am Brunnen statt.
Organisiert wird er vom Obst- und Gartenbauverein und alle Vereine beteiligen sich. Der Reinerlös wird der Gemeinde als Spende für den neuen Kinderspielplatz übergeben.
2002: Für September 2002 haben sich die Nachfahren der Familien Löwenhaupt in Reipoltskirchen angesagt. Sie werden an der Wasserburg empfangen und danach in einer Feierstunde in der Johann Heinrich Roos Halle begrüßt und bewirtet.
2003: Der Kindergarten wird geschlossen. Ab dem 1.August werden die Kinder von Reipoltskirchen in den Kindergarten in Hefersweiler fahren. Der Kindergarten bekommt den Namen “ Kindergarten Nesthocker “.
2004: Nach der Kommunalwahl am 13. Juni wurde am 7. Juli die erste Bürgermeisterin in Reipoltskirchen vereidigt.
2005: Am 30. Juli werden die Spielgeräte auf dem Kinderspielplatz ihrer Bestimmung übergeben. Der Musikverein und die Chorgemeinschaft Reipoltskirchen-Nussbach umrahmen den Tag.
2006: Die Wasserburg ist fertig. Am 26.Januar wird das Restaurant eröffnet und dann mit einer großen Feierstunde am
9. März die gesamte Burganlage für die Öffentlichkeit freigegeben.
2007: Unterhalb der Burg entstehen Parkplätze für PKW aber auch Stellplätze für Wohnmobile.
Im Oktober wurden am Denkmal die Tannengefällt und Hecken und Sträucher gekürzt. Durch diese Aktion wurde die Gedenkstätte aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt.
Im Januar stürzte das alte Feuerwehrhaus in der Hohlstrasse
wegen Baufälligkeit ein. Es musste durch die Kreisverwaltung abgesichert und vollständig eingerissen werden.
2008: Wurde zum dritten male der Wassergraben der Burg neugestaltete und abgedichtet. Die Einweihung erfolgte am 08.06.08. Der Gesangverein Reipoltskirchen wird aufgelöst.
2010:
In Anlehnung an die 800-Jahr Feier 1998 wird der zweite Mittelaltermarkt ausgerichtet.
2012:
Der 2. Mittelaltermarkt findet statt.
2014:
3. Mittelaltermarkt.
2014:
Start der Dorfmoderation.