Gedicht über Reipoltskirchen

Mein Reipoltskirchen

Es gibt ein Dörfchen, so reizend versteckt
“in der alten Welt“ von Gebirgen,
und aus dem Tälchen eine Burg sich reckt,
das ist mein liebes Reipoltskirchen.

Es schmiegen die Häuser an die Burg sich an,
es klappert die Mühle im Tale.
Da dampft kein Schlot, es kräht der Hahn,
am Tage gar duzend male

Und suchst Du die Ruhe, die Einsamkeit,
hier kannst Du sie wirklich finden.
Du findest noch echte Treuherzigkeit,
am Platze hier unter den Linden.

Das Auto ist selten, die Bahn ist fern,
die Bauern voll eisernen Fleißes.
Man meint, das sei der Tag des Herrn,
denn das Dörflein hat so was leises.

Franz Kafitz, 1949